Alltagsethik

Ankündigung einer neuen Artikelreihe „Perspektivenwechsel“

Wir werden zu dem Buch „Shifting Perspectives (Perspektivenwechsel)“ von Olivier de Brivezac und Emmanuel Comte eine Artikelreihe veröffentlichen. Das Buch ist in Englischer and Französischer Sprache verfügbar (ISBN-10: 0976498650 und ISBN-10: ‎2747557588).

Dieses Buch bietet eine Reihe von anschaulichen und leicht verständlichen Beispielen, die uns eine Hilfe dabei sind, unsere Wahrnehmung schwieriger Situationen im Leben und die daraus resultierenden Wirkungen auf unser psychisches Gleichgewicht besser zu verstehen. Alle Menschen haben Schicksalsschläge, Krankheiten, Verluste, schwierige zwischenmenschliche Beziehungen oder andere schwierige Situationen zu bewältigen. Was unterscheidet denn Menschen, die offensichtlich gut mit allen Schwierigkeiten zurechtkommen von den Menschen, die sehr unter den Rahmenbedingungen ihres Lebens leiden und daran sogar verzweifeln?

Hier ein kurzer Auszug aus einer früheren Rezension zu dem Buch:

Vermutlich haben die meisten von uns schon einmal die Erfahrung gemacht, nur noch die negative Seite der Dinge zu sehen: Man beklagt sich, macht „die Anderen“ für sein Unglück verantwortlich, ist mit nichts zufrieden. Steigert sich dieser Zustand noch, wird jedes Vorkommnis als Bestätigung für die schlechte Absicht des Gegenübers, jedes Erlebnis als Ungerechtigkeit gesehen. Manchmal geht man sogar soweit anzunehmen, „dass sich das Schicksal gegen uns verschworen hat“. Diese Art das Leben zu sehen, macht uns pessimistisch, demotiviert, frustriert – es führt uns zu der Annahme, ungerecht behandelt zu werden oder schürt Neid in uns auf all jene, „denen es besser geht“. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass diese Art, die Dinge zu sehen, zu einem hohen Leidensdruck führt. Die betroffene Person lebt in ihrer Wahrnehmung auf der Schattenseite des Lebens und fühlt sich von übelwollenden Zeitgenossen verfolgt.

Genau an diesem Punkt setzt das Buch der beiden Autoren an. Ein Mensch fühlt sich nicht wohl, er leidet. Woher kommt dieses Leid? Sehen wir nicht viele Menschen, die schwere Schicksale haben und die dennoch fröhlich und unbeschwert durchs Leben gehen und sogar noch die Kraft haben, ihrerseits andere Menschen aufzumuntern? Wo liegt der Unterschied? Die Autoren sehen die Antwort im Denken, in unserer Art die Dinge wahrzunehmen. Vor allem unsere Erwartungen, egal ob dem Leben oder anderen Personen gegenüber, sowie die Intentionen, die wir hinter dem Handeln der anderen vermuten, tragen stark zu unserer subjektiven Wahrnehmung bei.

Das vorliegende Buch versucht, uns Mittel an die Hand zu geben, mit denen wir „Fehleinstellungen“ unserer Wahrnehmungen diagnostizieren lernen. Anhand von gut nachvollziehbaren Zeugenaussagen von Betroffenen zeigen die Autoren auf, wie wir derartige Denkstrukturen in uns selbst aufspüren, erkennen und definieren können. Im Anschluss wird der Ansatz des „Gut-Sehens“ vorgestellt und vertieft. Zwei Aspekte machen das Gut-Sehen nach Meinung der Autoren aus: zum einen die Dinge so zu sehen, wie sie sind (Realismus), und zum anderen, die Dinge aus einem positiven Blickwinkel zu betrachten (Optimismus).

In der Regel sind es nicht die äußeren Umstände oder die anderen, die wir „ändern“ können. Deswegen macht es mehr Sinn uns lieber auf die Dinge zu fokussieren, die wir auch tatsächlich ändern können. Zu diesen veränderbaren Dingen gehört unsere eigene Sichtweise/Perspektive auf eine schwierige Situation.

Die Herausforderung besteht dabei in der Einnahme der „richtigen“ Perspektive. Aber was ist denn die richtige Sichtweise auf eine schwierige Situation in der wir uns gerade befinden? Genau dies wollen wir in dieser Artikelreihe genauer erörtern. Wir werden dabei nicht nur auf das Erkennen von „Fehleinstellungen“ in unserer Wahrnehmung einer Situation eingehen, sondern vor allem auch auf das sog. „Gut sehen“.

Reicht es aber aus, dass man sich zwingt nur noch die guten Dinge sehen zu wollen und alle schlechten Erfahrungen auszublenden? Die Antwort können wir uns sicherlich alle selbst geben …

Wir werden einzelne Themen und praktische Beispiele aus dem Buch herausgreifen und vorstellen. Die Hoffnung ist uns allen eine Hilfe an die Hand zu geben, um die vielen Herausforderungen des Lebens besser bewältigen zu können. Diese Gedanken können helfen besser mit Stress, Ängsten und anderen psychischen Problemen umzugehen, die unsere persönliche Entwicklung behindern.

 

Autoren: Das Ethica Rationalis Redaktionsteam