AlltagsethikRezensionen

Soziale Intelligenz

Soziale Intelligenz: Wer auf andere zugehen kann, hat mehr vom Leben von Daniel Goleman

Im Jahr 1995 erschien das Buch EQ: „Emotionale Intelligenz“ des amerikanischen Journalisten und Psychologen Daniel Goleman, das sich mit der Bedeutung der Emotionen für den Lebenserfolg und das Lebensglück beschäftigt.

In diesem Buch spricht Goleman nun von der Übertragbarkeit von Gefühlen und Emotionen und vergleicht dies mit der Übertragung eines Grippe-Virus. Ausgehend von der Annahme, dass wir selbst die Emotionen bzw. die Stimmung in einer Situation beeinflussen können, betrachtet der Autor die Übertragung von Gefühlen im positiven wie negativen Sinne als etwas ‚Ansteckendes’. Durch unser Verhalten, unsere Laune, durch eine Geste oder ein Wort können wir in einer anderen Person Ärger oder Freude erzeugen – und umgekehrt kann dasselbe mit uns geschehen: „Ähnlich wie beim Passivrauchen wirken die freigesetzten Gefühle, die einem vergifteten inneren Zustand entspringen, schädlich auf die zufällig Anwesenden.“ (S. 25)

Das Verhalten jedes einzelnen Menschen beeinflusst somit seine Mitmenschen. Begegnen wir dem anderen mit einem Lächeln, so wird das Gegenüber in der Regel ebenso mit einem Lächeln antworten. Die Wahrnehmung von Gefühlen, die andere aussenden, passiert im Wesentlichen unbewusst – und genauso unbewusst ist auch unsere Reaktion darauf. Je mehr wir uns selbst beobachten, desto besser können wir unser Verhalten steuern und damit auch Einfluss auf die Qualität unserer Beziehungen nehmen. Je mehr wir die Rechte der Anderen respektieren und ihnen so begegnen, wie wir selbst behandelt werden möchten, desto mehr beeinflussen wir aktiv unser Umfeld zum Positiven. Goleman beschreibt das ‚soziale Bewusstsein’ als unmittelbares Gespür für die Befindlichkeit anderer Menschen. Dies stellt seiner Meinung nach die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Interaktion mit anderen dar.

Der Autor geht von der Theorie aus, dass unser Gehirn beim Umgang mit anderen auf zwei Pfaden arbeitet: der ‚obere und der untere Pfad’. Der untere Pfad hat viel mit unseren Instinkten zu tun, der obere Pfad greift auf unsere Erfahrungen und auf geltende Regeln zurück. Unsere Gefühle und Emotionen haben vor allem mit dem unteren Pfad zu tun, z.B. können Stress oder Unannehmlichkeiten im Leben unseren Blutdruck oder Puls ansteigen lassen und uns nicht nur emotional, sondern auch physisch kränken. Je besser wir hier uns selbst steuern, desto wohler, sowohl seelisch wie körperlich, fühlen wir uns.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir selbst unser Glück in den Händen halten und die Qualität unserer Beziehungen zu unserem Umfeld gestalten. Es empfiehlt sich, das einmal an sich selbst zu experimentieren – begegnen wir dem nächsten Menschen, den wir treffen, mit einem Lächeln!

 

ISBN-13: 978-3426780886