AlltagsethikRezensionen

Arthur P. Ciaramicoli: „Der Empathie Faktor“

Der Autor ist niedergelassener Psychologe, der in seinem Buch sehr viel persönliche Erfahrung zusammenfasst, um dem Leser das Konzept der Empathie näher zu bringen. Zusätzlich zu seinen Erfahrungen schildert er zahlreiche Fallbeispiele aus seiner klinischen Praxis, um aufzuzeigen, wie wichtig es ist, die Empathie als treibende Kraft für ein harmonisches Leben zu wecken und im Umgang mit anderen zu pflegen. Dieses Buch richtet sich keineswegs nur an Berufskollegen, sondern an alle Menschen, die sich dafür interessieren, einen ethischeren Umgang mit ihren Mitmenschen zu pflegen und diese besser verstehen zu können.

Er teilt die Empathie in sieben grundlegende Schritte ein:

1. Stelle offene Fragen!

2. Werde langsamer!

Die Einfühlung ist immer darum bemüht, Dinge zu verlangsamen, damit man Gefühle durch wohlüberlegtes Nachdenken kontrollieren kann.

3. Vermeide spontane Urteile!

Rasche Entscheidungen und spontane Urteile gehören nicht zum Repertoire der Ausdrucksweisen der Einfühlung.

4. Achte auf Deinen Körper!

5. Lerne aus der Vergangenheit!

6. Gib der Geschichte Entfaltungsmöglichkeiten!

7. Setze Grenzen!

Es wird auch nicht verschwiegen, dass ein geschultes Einfühlungsvermögen auch Schattenseiten haben kann – dann, wenn man es manipulativ einsetzt. Doch die positive Kraft der Empathie wird vor diesem Hintergrund nur umso deutlicher.

Als Voraussetzung für die Einfühlung sind bestimmte Fähigkeiten nötig: Toleranz, Einsicht, Mitgefühl und Einfühlungsvermögen. Das Potential dazu ist in den meisten Menschen vorhanden, doch die bewusste Auseinandersetzung mit diesen Empfindungen fehlt zuweilen. Ein Werk, das besonders wichtig ist in der heutigen, von Krisen geschüttelten Zeit, um uns wieder empfänglicher zu machen für den Anderen.